Körperübungen

Die wichtigste Eigenschaft, die der Körper im Ninjutsu mitbringen sollte ist Flexibilität.

Nun gibt es bekanntlich eine ganze Reihe von Systemen aus verschiedenen Traditionen, mit denen sich dieses Ziel erreichen lässt.

Von Hatha Yoga über QiGong bis zum heutigen Aerobic und Pilates...

Natürlich existieren sowohl in der Ausführung, wie auch in der Intention dahinter, einige feine Unterschiede.

 

Im Ninjutsu werden diese Übungen Junan Taiso genannt.

Diese werden oft vor dem Taijutsu Training praktiziert, sind aber mitnichten blosse Aufwärmübungen.

Der Körper wird dadurch gleichermassen gefestigt, wie gelockert.

Es geht darum eine elastische Spannkraft der Muskeln und Sehnen zu erreichen, beziehungsweise diese aufrecht zu erhalten.

Die Junan Taiso Übungen erinnern stark an Yoga und QiGong, was nicht weiter verwunderlich ist, da sie wahrscheinlich daraus entstanden sind.

Wie schon die Chinesischen Weisheitslehren stark vom Vedischen Wissen geprägt waren, so entstand die Japanische Kultur aus ausgewanderten Chinesen, insbesondere derer, die damals aus China fliehen mussten, wie eben zum Beispiel Taoisten, Kampfkünstler und Philosophen.

Junan Taiso wird am besten täglich praktiziert.

Am Morgen nach dem Aufstehen empfiehlt es sich eher die etwas sanfteren Bewegungen, ähnlich dem QiGong, aus zu führen.

Am Abend, vor dem Schlafen, oder noch besser vor der Meditation vor dem Schlafen, können dann die Yoga-ähnlichen Übungen den Körper in einen entspannten Zustand bringen.

Diese dürfen hier auch länger gehalten werden als vor dem Training.

Denn hier ist es nicht so wichtig die "spritzigkeit" der Muskeln aufrecht zu erhalten.

Wichtig bei Junan Taiso ist die Aufmerksamkeit.

Jede Bewegung, sowie deren Effekt auf die Atmung und die Blutzirkulation, wird bewusst wahrgenommen.

Dadurch entwickelt sich bei stetiger Praxis mit der Zeit ein Körpergefühl, welches das Taijutsu Training um ein vielfaches erleichtert, um nicht zu sagen, dafür eine Voraussetzung darstellt.